Killer-Kreaturen im Lichtsturm

"Feuerfresser"
"Zwei zornige, dreckig-gelbe Halbkugeln sahen sie an."

"Nichts Lebendiges spiegelte sich im Antlitz dieser Kreatur. Kein Mut, keine Klugheit, keine Gnade, nur der unbändige Trieb zu töten."

 

Die Stelle in "Lichtsturm - Die weiße Festung" beschreibt einen Pandrai, einen ebenso gewaltigen wie gewalttätigen Vogel - gezüchtet von den Herrschern der Anderswelt Lysin'Gwendain, um ihn gegen die abtrünnigen Alben von Galandwyn in die Schlacht zu schicken. "Feuerfresser" nennen die Menschen die Pandrai. Grund dafür ist der große Appetit der Pandrai auf den silbernen Staub getöteter Alben, den sie genussvoll in sich aufsaugen und dabei so aussehen, als würden sie Licht oder Feuer verspeisen. Die Pandrai zum Feind zu haben ist kein Spaß. Modern formuliert: Die Viecher sind eine echte Plage!

Vor allem für die Himmelsbarken Galandwyns sind sie eine große Gefahr. In Gruppen greifen sie an, zerren die Albenkrieger aus den Gondeln, zerschlitzen mit ihren kräftigen Krallen die Außenhülle. Ein Pfeil muss schon verdammt gut gezielt sein, um sie auszuschalten. Und beim Angriff auf Galandwyn selbst bilden sie die erste Welle. Ihre schiere Menge verdunkelt dabei den Himmel über der Festung. Und trotzdem: Auch die groben, brutalen Pandrai gehören ebenso wie die Alben zu den Geschöpfen des Lichts - weil sie mit den Kräften der Magie geschaffen wurden und damit nicht der natürlichen Ordnung der Dinge unterworfen sind.

 

Dreckiger Staub

Wenn sie zum Beispiel getötet werden, dann zerfallen auch sie zu Staub - anders als die Alben allerdings nicht zu silbernem, sondern zu dunklem, "dreckigen". Als der Albe Tepkwin einen Pandrai in einer Felsnische töten muss, nimmt der Staub ihm und seinen menschlichen Gefährten die Luft zum Atmen und die Sicht. Sie müssen aus der Nische fliehen, landen plötzlich mitten im Getümmel einer Schlacht, vor der sie sich eigentlich verbergen wollten.

 

Eine perfekte Waffe - eigentlich. Wenn die Pandrai nicht zwei große Schwachstellen hätten. Die erste ist, dass ihnen Menschen völlig egal sind, weil sie sie weder für eine Gefahr noch für einen genussvollen Happen halten. Die zweite ist aus Sicht der Herrscher Lysin'Gwendains noch schlimmer: Pandrai lassen sich kaum zügeln. Die Albenkrieger, die sie in den Kampf führen, müssen spezielle Helme tragen, um nicht selbst von ihnen verspeist zu werden - was die Kreaturen tatsächlich aber nicht immer davon abhält. Ihr Appetit auf silbernen Staub ist - wie gesagt - ordentlich.

"Exklusive" Kreatur

Die Pandrai habe ich übrigens "exklusiv" für den Lichtsturm ersonnen - was nicht heißt, dass ich damit das Rad völlig neu erfunden habe. Die Harpyen aus der antiken Mythologie sind vielleicht verwandt mit ihnen und haben mich inspiriert. Große Vögel - ob böse oder gut - gibt es natürlich auch in anderen Geschichten. Trotzdem - finde ich - haben sie ihren eigenen bösartigen Charme und ich möchte sie nicht missen. Deshalb werden sie auch in den kommenden Lichtsturm-Büchern eine Rolle spielen. Eine wichtige Frage ist ja schließlich noch offen: Wo genau hat die böse Brut eigentlich ihr Nest?

 

Auch im Blog:

 

- Das Geheimnis der Himmelsbarken

- Die Geheimwaffe der Lichtsturm-Alben

- Wer hat Angst vorm bösen Verriss?

 

 

 

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